Drei Buchstaben, die im Kontext der agilen Arbeitswelt ständig fallen, von denen aber nur die wenigsten wissen, was tatsächlich in ihnen steckt: OKR - kurz für "Objectives and Key-Results" Schon mal gehört? Nein? Umso besser.
Marco Alberti, bundesweit einer der bekanntesten Experten agilen Methoden, hat uns noch einmal genau erklärt, worum es geht und für wen sich OKR eignet.
Herr Alberti, was genau ist denn nun OKR eigentlich? Kann man das in zwei Sätzen beschreiben?
OKR ist ein Framework, um die wichtigsten Themen innerhalb eines Unternehmens für den Zeitraum von drei Monaten zu identifizieren und dann fokussiert umzusetzen.
Es geht also um Zielvereinbarungen. Was unterscheidet OKR hier von den herkömmlichen Methoden?
Klassische Zielvereinbarungen sind auf einer Jahresperspektive definiert, haben in der Regel wenig partizipative Ansätze und in der Bewertung am Ende stellt man in der Regel fest, dass die Projekte die dort beschrieben wurden, nie stattgefunden haben. OKR hingegen geht von klaren Zielen aus, testet schnell die besten Erfolgstreiber und steuert innerhalb eines Quartals nach den Leranings der aktuellen OKR Periode nach.
Was ist zu beachten, wenn man OKR einführen und umsetzen möchte?
Bei der Einführung sollte man vorher klarstellen, dass es eine klare Vision, Mission und Strategie gibt und die Verantwortlichkeiten innerhalb der Teams möglichst überschneidungsfrei klargestellt sind. In der Praxis ist darauf zu achten, dass man wirklich die Erfolgstreiber findet, bewertet und sich die Ergebnisse nicht anhand der geleisteten Bemühungen bewertet.
Gibt es für OKR eine Mindestgröße? Macht OKR beispielsweise für Unternehmen mit nur fünf Mitarbeiter überhaupt Sinn?
OKRs macht schon auf der persönlichen Ebene extrem viel Sinn. Sich von Zeit zu Zeit etwas aus dem Alltagswahnsinn zurück zu ziehen und klar zu definieren, welche Ergebnisse in nächster Zeit am wichtigsten sind, ist extrem hilfreich. Das hilft natürlich auch bei einem Team mit fünf Leuten, da gerade bei knappen Ressourcen um so wichtiger ist, dass diese sinnvoll eingesetzt werden.
Zu guter Letzt: Was ist aus ihrer Sicht der größte Benefit von OKR?
Ich denke, dass mit Blick auf die vielen Unternehmen, die mit OKR arbeiten, lässt sich der zentrale Benefit auf Fokussierung und Transparenz zusammenfassen. In unserer speziellen OKR-Interpretation findet man vor allem auch extreme Klarheit über die wesentlichen Erfolgstreiber des Unternehmens und der einzelnen Teams.
Über Marco Alberti und Murakamy
Marco Alberti ist Gründer von Murakamy und mit seinem Team seit über sieben Jahren exklusiv auf die Einführung von OKRs und die Entwicklung klarer Visionen und Strategien für Unternehmen fokussiert. Er kämpft dafür, dass durch weniger Unklarheit und Verschwendung im Businessalltag Menschen stressfrei einen erfüllenden Job haben können.