Wearables sind Endgeräte, die am Körper getragen werden, beispielsweise als Smartwatch oder als Brille. Durch die Verbindung von Datenverarbeitung und Internet entstehen vielfältige Möglichkeiten. Heute schauen wir uns an, welche Möglichkeiten die App Entwicklung für Wearables Ihnen und Ihrem Unternehmen bieten.
Wie Wearables zu Massenprodukten wurden
2013 führte Google das Google Glass ein, das Produkt eroberte zwar nie den Massenmarkt, aber stellt einen der ersten Versuche dar, Wearables einem breiteren Publikum bereitzustellen. Tatsächlich beendete Google das Projekt erst 2023, nachdem 2015 der Verkauf an Endnutzer:innen eingestellt wurde und sich seitdem an Unternehmenskunden orientierte. Ebenso zielt die HoloLens von Microsoft auf B2B und Sicherheitsbehörden.
Das wohl bekannteste Wearable sind Smartwatches, wie beispielsweise die Apple Watch. Der US-Konzern launchte seine erste Smartwatch 2015. Mit über 4.2 Millionen verkauften Apple Watches ist das Produkt sehr erfolgreich.
Wearables: Ein Markt mit Zukunft
Inzwischen stehen Verbraucher:innen vielfältige Smartwatches zur Verfügung, bekannte Alternativen zur Apple Watch sind unter Vielen Samsungs Galaxy Watch sowie Googles Pixel Watch. Prognosen der IDC gehen davon aus, dass der Wearable-Markt auch in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs bleiben wird. Den größten Anteil machen aktuell Hearables – wie Earbuds – sowie Smartwatches aus.
Viele Einsatzbereiche, viele Möglichkeiten
Der Einsatzbereich für Wearables im Unternehmenskontext ist breit gefächert, über Fertigung, Sicherheitsbehörden bis hin zum Gesundheitssektor bestehen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Smartwatches für Endverbraucher:innen sind beliebte Fitness- und Gesundheits-Tracker, weshalb inzwischen viele Krankenkassen die Anschaffung bezuschussen.
Auch über den Fitness- und Gesundheitsmarkt hinaus eröffnen Smartwatches vielfältige Möglichkeiten für die Entwicklung digitaler Produkte. Ebenso wie bei der Entwicklung von Mobile Apps dominieren zwei Plattformen den Markt: watchOS für die Apple Watch sowie Googles Wear OS. Schauen wir uns ein paar konkrete Apps für Smartwatches an, um das Potenzial, dass Sie für Ihr digitales Produkt bieten, konkreter zu bewerten:
Payments und Finanzen – Ihre Wallet am Handgelenk
Sowohl Apple Pay als auch Google Pay integrieren sich nahtlos in die entsprechenden Smartwatch Ökosysteme. Via NFC oder W-LAN sind Zahlungsprozesse so einfach und praktisch wie noch nie: das Handgelenk am Zahlungsterminal präsentieren und fertig. Tatsächlich bieten Smartwatches viele Möglichkeiten Ihre digitalen Produkte zu integrieren:
- Push Notifications bei Zahlungen
- Kontostand stets im Blick
- Benachrichtigungen bei Kurswechseln im Aktienportfolio
Das sind nur einige wenige Beispiele, die beispielsweise Finanzdienstleistern ermöglichen, Ihr Serviceangebot sinnvoll auf Smartwatches bereitzustellen. Aber auch darüber hinaus zeigt das Beispiel, dass Smartwatches sich besonders für alle Bereiche anbieten, in denen Nutzer:innen Echtzeit-Benachrichtigungen wünschen.
ToDos und Termine – stets im Blick
Auch hier integrieren sich die nativen Apps von Google und Apple sehr gut in die entsprechenden Smartwatch Betriebssysteme. Und natürlich sind gerade Kalendererinnerungen beim Blick auf die Uhr unheimlich sinnvoll. Aber auch darüber hinaus kann eine Smartwatch dabei helfen den Alltag besser zu organisieren:
- Beim Einkaufen schnell die Einkaufsliste checken? Ein Blick auf das Handgelenk ist praktischer und schneller als das Smartphone aus den Untiefen einer Tasche zu ziehen.
- Vergessen in den Kühlschrank zu schauen? User mit einem smarten Kühlschrank können Apps wie Home Connect nutzen, um den Inhalt Ihres Kühlschranks schnell von unterwegs zu checken.
Die Integration mit Smartdevices ermöglicht neue Möglichkeiten, Ihren Nutzer:innen eine nahtlose User Experience zu ermöglichen.
Maps – stressfrei navigieren
Navigation mit Apps wie Google Maps ist extrem verbreitet und die Nutzung auf einer Smartwatch macht in einigen Usecases viel Sinn:
Mit Kinderwagen oder mit dem Fahrrad unterwegs? Sie brauchen keine Halterung und im letzteren Fall bietet die Smartwatch gleichzeitig praktisches Fitness-Tracking. Aber auch beim Reisen wollen Sie möglicherweise zu Ihrem nächsten Reisehighlight gelangen, ohne die ganze Zeit Ihr Smartphone in Händen zu halten:
Gerade wenn Services typischerweise nebenbei und mit geringer unmittelbarer Interaktion verbunden genutzt werden sollen, bieten Smartwatches eine sinnvolle Erweiterung der User Experience.
Playlists und Podcasts steuern
Beim Sport oder beim Kochen mal schnell zum nächsten Track in Ihrer Playlist springen oder kurz den Podcast pausieren? Spotify gibt es als App bereits für beide Smartwatch Betriebssysteme. Selbstverständlich sind das Funktionen, die viele Earbuds sowie Smartspeaker bieten. Spotify zeigt hier, dass es nicht nur darum geht neue Funktionen einzubauen, sondern den Interaktionsraum für Ihre Nutzer:innen praktisch zu erweitern.
Wann raten wir zur Entwicklung einer Smartwatch-kompatiblen App?
Die Beispiele zeigen verschiedene sinnvolle Szenarien. Durch den kleinen Screen lohnt sich die App-Entwicklung für die Smartwatch lediglich für Anwendungen mit einfachen Interaktionsmustern. Allgemein bieten Smartwatch Apps zwei Vorteile:
- Interaktion mit Services, ohne das Smartphone zu nutzen – beispielsweise wenn das nicht möglich ist oder nicht angebracht.
- Ausnutzen spezifischer Hardware-Eigenschaften, wie beispielsweise Herzfrequenz- oder Pulsmessung.
Die Entwicklung nativer Smartwatch-Apps ist dann sinnvoll, wenn diese Vorteile in einem benutzerfreundlichen Usecase ausgespielt werden, beispielsweise die oben erwähnte handfreie Navigation. Smartwatch Apps eignen sich hervorragend, um bestehende Produkte um weitere Services zu ergänzen. Dabei müssen übrigens nicht alle Features übertragen werden.
Fazit – Wearables eröffnen nahtlose digitale Produkterfahrungen
Sowohl für Unternehmen als auch für Endverbraucher:innen eröffnen Wearables neue Möglichkeiten für spannende digitale Produkte, die zu Sicherheit, Gesundheit oder auch einfach mehr Benutzerfreundlichkeit beitragen können. Wearables, wie Smartwatches, eröffnen neue Interaktionsformen mit bestehenden Smartdevices und Services. Das trägt zu einer nahtlosen Benutzererfahrung, in der digitale Services, Alltagsgegenstände und Services zunehmend verschmelzen, bei.
Die diskutierten Beispiele zeigen viele praktische Use Cases, die Sie für Ihr digitales Produkt aufgreifen können. Smartwatch Apps bieten verschiedene Vorteile, von denen Ihr digitales Produkt profitieren kann: Sie schaffen die Interaktion mit digitalen Services abseits des Smartphones. Das kann die Möglichkeit der Interaktion für User erweitern oder die Alltagstauglichkeit von bestehenden Features erhöhen – besonders in Szenarien, in denen viele Nutzer:innen ihr Smartphone möglicherweise nicht nutzen wollen oder können. Ob Sie Ihr bestehendes Produkt ausweiten oder eine neue Idee verfolgen, der Blick auf die Möglichkeiten, die Wearables wie Smartwatches ermöglichen, ist absolut lohnenswert.